Wie der Kontakt zum inneren Kind deine Lebensfreude im Alltag stärkt
Stell dir vor: Du. Drei Jahre alt. Am Spielplatz in der Sandkiste. Gerade erst hast du deine erste Spielzeugschaufel bekommen. Du buddelst damit im Sand, als plötzlich ein anderes Kind kommt und dir dein Spielzeug wegnimmt. Du weißt nicht, wie du dich verhalten sollst, und blickst Hilfe suchend zu deiner Mama, die auf der Bank neben dir sitzt. Sie ignoriert dich, doch du spürst ganz genau, dass sie die Szene beobachtet. Du bleibst still und baust deine Sandburg händisch weiter. Nach Hause kommst du traurig – und ohne Schaufel.
Kontakt zum inneren Kind: Doch was ist das innere Kind überhaupt?
Diese – und jede andere Erfahrung aus deiner Kindheit – speicherst du in deiner Erinnerung ab. Unabhängig davon, ob du dich bewusst an die Vorfälle deiner Kindheit und Jugend erinnern kannst, sind die Erlebnisse in deinem Gedächtnis abgelegt. Und die dazugehörigen Emotionen auch. Die Summe dieser Erfahrungen wird „das innere Kind“ genannt.
Gleichzeitig prägt dich jedes Erlebnis deiner ersten Lebensjahre ganz besonders. Die Erfahrung auf dem Spielplatz hinterlässt in dir zum Beispiel das Gefühl, dass niemand für deine Bedürfnisse eintritt und dass du zu akzeptieren hast, wenn dir übel mitgespielt wird. – Dass deine Mama nicht für dich eingetreten ist, weil die Mutter des Kindes, das dir die Schaufel weggenommen hat, die Elternvereinsobfrau ist, vor der deine Mama Angst hat, weißt du nicht und erklärt dir ihr Verhalten noch viel weniger.
Diese Erfahrung sitzt. Und es ist nur eine von vielen.
Als Erwachsene lernst du dann, dass „man für sich sorgen muss“. Du entwickelst eine Art Ellbogentechnik, um durchs Leben zu kommen. Gleichzeitig fühlst du dich oft traurig und allein. Du rechtfertigst dies, indem du dir innerlich sagst: „Die Erfahrungen meiner Kindheit sind vorbei. Heute lebe ich mein Leben anders. Das Leben verlangt Härte. Ich gehöre zu jenen, die sich durchsetzen.“ – Doch glücklich bist du nicht.
Der Großteil der Menschen, mit denen ich arbeiten darf, haben sich im Laufe des Lebens von den Erfahrungen ihrer Kindheit distanziert. So vermeiden sie es vermeintlich, die negativen Gefühle ihrer Kindheit immer wieder fühlen zu müssen. Sie verbannen diese Emotionen in das Unterbewusstsein.
Der Kontakt zum inneren Kind geschieht – ob wir wollen oder nicht
Nachdem wir nun diese Vermeidungstaktik angewandt haben, um uns vor wiederholten negativen Erfahrungen zu schützen, läuft alles unbewusst ab. Denn 95% unserer Wahrnehmung passiert unbewusst. Das heißt, wir kommen den Erlebnissen unserer Kindheit nicht aus. Sie finden einfach nur einen anderen Weg, um an die Oberfläche zu kommen.
Begegnen dir viele der folgenden Gefühle, dann ist dies ein sicheres Zeichen für ein von dir abgespaltenes inneres Kind:
- Du fühlst dich oft überfordert.
- Deine Lebensfreude ist dir abhandengekommen.
- Du bist übermäßig leicht kränkbar.
- Du fühlst dich oft einsam oder allein gelassen – selbst wenn du unter Menschen bist.
- Du denkst, du bist nicht gut genug, so wie du bist.
- Du fühlst, dass du nicht dein volles Potenzial ausschöpfst.
- Das Leben erscheint dir schwer und oftmals sinnlos.
Der erste Schritt im Kontakt zum inneren Kind
Dieser Artikel ist ein absolutes Plädoyer dafür, den Kontakt zum inneren Kind wiederherzustellen! Denn egal ob du die Erfahrungen wahrhaben möchtest oder nicht; egal ob du dich von deiner Kindheit distanzieren möchtest oder nicht – diese Prägungen sind vorhanden. Und diese Prägungen werden zu deiner Erfahrungsbasis als Erwachsene. Indirekt wiederholst du die Erlebnisse deiner Kindheit immer wieder und suchst dir unbewusst immer wieder Situationen aus, in denen du die Erlebnisse deiner Kindheit bestätigt bekommst. Paradoxerweise fühlst du dich nur so sicher und bestätigt. Auch wenn du unglücklich damit bist.
Erich Kästner sagt: „Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.“
Heute – als Erwachsene – kannst du die in deinem Unterbewusstsein abgespeicherten Erfahrungen deiner Kindheit in ein neues Licht rücken. Denn mit dem Wissen im Hintergrund, dass deine Mama Angst vor der Mutter des „Schaufelwegnehmers“ hatte und wie sehr sie mit ihrer eigenen Unsicherheit zu kämpfen hatte, weil sie von ihrer Mutter regelmäßig vor Fremden schlecht gemacht wurde, kannst du verstehen, dass deine Mama in der damaligen Spielplatzsituation ihr Bestes gegeben hat. Und dass sie dich nicht im Stich gelassen hat, sondern dass auch sie in diesem Moment wie gelähmt auf der Bank gesessen hat und nicht wusste, wie sie dich beschützen soll.
Du bist die einzige Person, die den Kontakt zum inneren Kind in dir wiederaufbauen kann
Alle um dich herum sehen in dir nur die Erwachsene. Nur du allein kannst mit deinem inneren Kind in einen Dialog treten. So kannst du die Erlebniswahrheiten deiner Kindheit zum Positiven verändern und seelischen Schmerz heilen.
Bitte sei geduldig mit deinem inneren Kind! Ich liebe das folgende Bild: Stell dir vor, da gibt es ein kleines Kind, das die letzten zwanzig oder dreißig Jahre im Waisenhaus gelebt hat. Nun kommt plötzlich jemand, adoptiert dieses Kind und nimmt es mit nach Hause. Glaubst du, dass dieses Kind sofort das Vorzeigekind Nummer 1 wird? Oder glaubst du eher, dass es Zeit für die Eingewöhnung braucht? Zeit, um Vertrauen zu fassen und sich zu öffnen? – Sei also bitte liebevoll mit diesem besonderen Wesen. Es hat viel durchgemacht. Vieles, das du nicht mehr weißt. Gib diesem großartigen Menschen Raum und Zeit, um seine eigene Großartigkeit und Besonderheit zu erkennen und wahrzunehmen. Gib ihm Zeit, damit er seine eigenen Bedürfnisse wahrnehmen und artikulieren kann.
Du wirst mit der Begegnung eines fantastischen Menschen belohnt werden. Und mit Lebensfreude für dich.
Möglichkeiten, um den Kontakt zum inneren Kind aufzubauen und zu halten
Es braucht nur wenig Zeit und Energie, um den Kontakt zum inneren Kind aufzubauen. Meist reichen ein paar Minuten täglich, zum Beispiel um im Bett mit deinem Kind zu kuscheln oder mal ein Eis essen zu gehen. Für den ersten Kontakt zum inneren Kind empfehle ich dir, dir eine viertel oder halbe Stunde Zeit zu nehmen. Dann bitte dein inneres Kind, dass es sich jetzt zeigt. Schau, ob du es in dem Raum, in dem du dich befindest, oder woanders wahrnehmen kannst. Vielleicht taucht eine Szene aus deiner Kindheit auf. Nun begib dich gedanklich zu deinem Kind und stell dich ihm vor. Sag ihm, dass du „die große Version“ von ihm bist, und frag es, ob es für dein inneres Kind in Ordnung ist, wenn ihr euch unterhaltet. Sei gefasst darauf, dass dein inneres Kind anfangs ablehnend reagiert. Wenn es nicht mit dir sprechen möchte, dann sag ihm, dass du gerne ein paar Minuten bei ihm bleiben möchtest. Schließlich verabschiede dich von deinem Kind und sag ihm, dass du in ein paar Tagen wiederkommst.
Wichtig: Gib keine Versprechen, die du nicht halten wirst!
Wenn du deinem inneren Kind versprichst, es in ein paar Tagen wieder zu besuchen, dann halte dieses Versprechen auf jeden Fall! Denn sonst hast du ein Waisenkind bei dir in deinem Zuhause, das lieber wieder im Waisenhaus wäre als bei dir. In dem Fall brauchst du dich nicht wundern, wenn der Kontakt zum inneren Kind nicht klappen will.
Wenn dein Kind dann bereit ist, mit dir zu sprechen, dann frag es Dinge wie:
- Kann ich etwas für dich tun?
- Möchtest du zu mir kommen?
- Willst du mir etwas sagen?
- Wie kann ich dir helfen, damit du im Alltag leichter Kontakt mit mir halten kannst?
- Möchtest du etwas Bestimmtes tun / essen / spielen?
Tritt in eine Art Dialog mit deinem inneren Kind
Und erfüll ihm seine Wünsche. Verwöhne und verhätschle es bedingungslos. Wenn sich dein inneres Kind zum Beispiel einen Rieseneisbecher bei -10 Grad im Winter wünscht, dann geh mit ihm ein Eis essen und sorg dafür, dass dein inneres Kind noch eine extra Portion Streusel obenauf bekommt. Das heißt nun nicht, dass du sofort das nächste Eisgeschäft stürmen muss. Meist reicht es schon aus, wenn du dein Kind virtuell – in deinem Sessel sitzend – begleitest. Wenn die Erwachsene in dir jedoch auch Lust auf einen Eisbecher hat, dann nichts wie rein in die Gelateria im Ort!
Andere Vorschläge, wie du den Kontakt zum inneren Kind wiederherstellst:
- Überlege, was du als Kind gerne gemacht hast und wiederhole dies als Erwachsene. Wenn du keine Erinnerung mehr daran hast, dann frag dich: „Was würde mir heute gefallen, wenn ich ein kleines Kind wäre?“
- Bummel durch ein Spielzeuggeschäft und lass dich begeistern von den vielen tollen Spielsachen dort! Such dir das coolste Spielzeug aus und kauf es dir für zu Hause!
- Besorg dir ein Stofftier. Vielleicht gibt es auf dem Dachboden der Eltern noch Spielsachen aus deiner Kindheit. Nimm dein Kuscheltier oder deine Puppe mit ins Bett und gib deinen Spielsachen Platz in deinem Alltag.
- Lies das Lieblingsbuch deiner Kindheit.
- Suche dir dein Lieblingsfoto von dir als Kind und stell es an einen prominenten Platz in deinem Zuhause oder in deinem Büro. Lächle dein inneres Kind auf deinem Foto an, wann immer du es ansiehst.
Das Wichtigste im Kontakt zum inneren Kind: es will spielen, nicht arbeiten!
Bitte beachte eine wichtige Sache im Kontakt zum inneren Kind: es will spielen, nicht leisten! Als Erwachsene haben wir gelernt, dass jede Arbeit, die wir tun, messbare Ergebnisse erzielen muss. Wir glauben fälschlicherweise, dass dieser Ansatz auch beim inneren Kind funktionieren muss. Das genaue Gegenteil ist der Fall: Sobald du mit Forderungen à la „Ich habe jetzt drei Stunden Zeit für dich, danach musst du integriert sein und ich glücklicher“, ankommst, rebelliert dein inneres Kind und zieht sich vor dir zurück. Die Erwartungen der Erwachsenen konnte dein inneres Kind schon als Kind nicht erfüllen. Warum soll es sich diese Tortur erneut antun? – Kinder spielen um des Spielen willens. Dadurch lernen sie. Dadurch entdecken sie. Dadurch wachsen sie. Und genau das darfst du auch. Dein Geschenk für deine Zeit mit dem inneren Kind: Glück. Freude. Frieden.
Eine Möglichkeit, den Kontakt zum inneren Kind zu festigen und dich neu in dich selbst zu verlieben, hast du beim Seminar „Dein inneres Kind und dich selbst lieben!“. Es ist für all jene, die bereits Erfahrung im Intuitionskontakt haben und nun noch mehr für sich heilen möchten.
Beim Online-Kongress „Heile dein inneres Kind“ hast du außerdem die Möglichkeit, dreizehn Interviews mit Expertinnen und Experten zu lauschen und so mehr über die Möglichkeiten der Heilung deines verletzten inneren Kindes zu erfahren.
Lass mich wissen, wie es dir mit deinem Kontakt zum inneren Kind geht und was ihr beide so erlebt!
Liebe Corinna,
oft habe ich das gefühl mein inneres Kind ist viel „erwachsener“ und selbstbewusster als ich. Wie gehe ich damit um? Lasse ich mir vom inneren Kind das Selbstbewusstsein zeigen und erwecke es in mir oder sollte ich dem inneren Kind lieber die Last nehmen sich erwachsen zu fühlen? Ich habe eher das Gefühl mein inneres Kind kümmert sich um mich, als andersherum (außer wir unternehmen was, dann hab ich dem inneren Kind schon was zu bieten…)
Liebe Grüße
Emilia
Liebe Emilia,
unsere inneren Kinder sind oft viel stärker als wir glauben. Tatsächlich zeigt deine Kleine wie stark du wirklich bist. Verwechsle Stärke nicht mit Erwachsensein. Die inneren Kinder können stark sein, doch erwachsen sind sie nicht. Erlaube dir, dass die Stärke, die in deiner Kleinen ist auch für dich als Erwachsene spürbar wird. Dann kannst du erwachsen sein und sie gleichzeitig Kind sein lassen. Herzliche Grüße, Corinna
Hallo! Wie alt ist meist das innere Kind? Ich habe oft so das Gefühl, dass es bereits 7-8 Jahre alt ist.
Liebe Grüße, Martina
Liebe Martina,
tatsächlich haben wir nicht nur ein inneres Kind, sondern ganz viele: Da gibt es das acht Monate alte Baby, die sechsjährige Schulanfängerin oder die rebellierende Teenagerin mit 17. Das innere Kind gibt es in jedem Alter. Den meisten Menschen, die beginnen, mit ihren inneren Kindern zu arbeiten, zeigt sich der/die Kleine im Kindergarten- bzw. Volksschulalter. Wenn du dann angefangen hast, die Bedürfnisse deiner Kleinen als sieben- oder achtjährige zu erfüllen, dann können innere Kinder in einem anderen Alter kommen. So wie sich dir dein inneres Kind gerade zeigt, so hilft es dir am allermeisten. Es möchte dir etwas sagen. Du darfst einfach nur für dein Kind da sein und es glücklich machen. Ganz viel Freude beim Kontakt mit der kleinen Martina! Herzlich, Corinna
Liebe Corinna, ich bin kürzlich von meinem inneren Kind schlagartig überfallen worden und habe eine andere Person damit ziemlich gekränkt.Diese will nun keinen Kontakt mehr zu mir. Ich wurde früher sehr oft gehänselt und abgelehnt, das hat mein inneres Kind sehr geprägt. Ich bekomme schnell das Gefühl abgelehnt zu sein, wenn keine Reaktion vom anderen kommt. Wie kann ich damit umgehen?
Grüße Steffi
Liebe Steffi, ganz toll ist es, dass du erkannt hast, dass dein inneres Kind das Ruder übernommen hat und du nicht als Erwachsene, sondern aus dem Kind-Modus heraus reagiert hast! Das Erkennen ist schon die halbe Miete. Jetzt geht es darum, deiner Kleinen das Gefühl zu vermitteln, dass sie gesehen und wertgeschätzt wird. Das klappt zum Beispiel gut, indem du dir einen Stellvertreter für dein inneres Kind suchst: Wie wäre es zum Beispiel mit einem Stofftier oder einer Puppe? Vielleicht gibt es am Dachboden noch alte Schätze aus deiner Kindheit. Alternativ kannst du auch in einen Spielwarenladen gehen und dir das tollste Kuscheltier überhaupt besorgen (über Fotos freue ich mich immer;))! Nimm dein Kuscheltier und hab es lieb. So erfährt deine Kleine Wertschätzung. Lass dir und der Kleinen Zeit. Ihr seid lange getrennt gewesen, die Annäherung und der Aufbau des Vertrauens dürfen ganz sanft uns spielerisch vonstattengehen. Es lohnt sich. Denn so wirst du Leichtigkeit, Mut und Lächeln in dein Leben bringen. Viel Freude mit deinem Ganzwerden! Corinna
Hallo Corinna,
ich hatte mit 16 ein sehr schweres Traum mit dem erlebten Suizid meines Vaters, ich bin damals im Ohnmachtsgefühl davongelaufen zu meinem Bruder ein paar Minuten weiter, die nächsten Jahre kümmerte ich mich unbewusst nur um meine Familie, da die Angst groß war etwas selbiges nochmal zu erleben. Ich bin überfordert als Erwachsener, wenn ich mich dem 16jährigen der davonläuft festhalte und sage, dass ich für ihm da bin er versprüht dabei eine unheimliche Zerstörung verständlicherweise. Soll ich ihm abfangen in der Situation und Sicherheit geben, soll ich mich danach zu ihm sitzen wo er anfängt um die Mama und Bruder zu kümmern? Ich merke und spüre wie diese Zerstörung/Ohnmacht noch in mir steckt. Vielleicht hast du eine Meinung/Tip zu meiner heiklen Frage?..
Gruß Stefan
Lieber Stefan, meine erste Empfehlung ist es, dir hier Unterstützung zu holen. Du brauchst dieses Trauma nicht noch einmal durchleben und schon gar nicht alleine. Wenn du einen Profi an der Hand hast, dann geht’s leichter und schneller. Als generellen Einstieg für den Kontakt zu deinem inneren Kind empfehle ich dir Offenheit: Zwinge nicht den 16-Jährigen zu kommen, sondern bleib offen für die Version des inneren Kindes, das sich in jedem Moment zeigen möchte. Bitte dein inneres Kind zu kommen und dann schau, wie alt er ist, wo er sich gerade befindet, wie es ihm geht. Dann versuche, in Kontakt mit ihm zu treten. Und schau, was er sich gerade von dir wünscht. Ihm seine Wünsche zu erfüllen, ist das Beste, das du in der jeweiligen Situation machen kannst. Alles Gute auf deinem Weg! Herzlich, Corinna
Hallo Corinna,
viele Dank für Deinen interessanten Beitrag.
ich befinde mich noch ganz am Anfang, um überhaupt irgendeinen Weg zu meinem inneren Kind zu finden. Erst seit kurzer Zeit beschäftige ich mit diesem Thema. Seit vielen Jahren bin ich nicht besonders glücklich, sondern arbeite mein tägliches Arbeitspensum einfach nur ab. Kontakt zu mir selbst habe ich vermutlich noch nie wirklich gehabt. Eine Kinesiologin hat herausgefunden, dass ich mich von meinen Gefühlen komplett abgeschnitten habe. Sie sieht es als äußerst schwierig an, dass ich hier wieder eine Verbindung herstellen kann. Aus diesem Grund bin ich nun bei dem Thema „inneres Kind“ angekommen und habe das Gefühl, vor einer nahezu unlösbaren Aufgabe zu stehen.
Viele liebe Grüße, Regina
Liebe Regina, gut, dass du mutig bist und dich meldest! Ich möchte dich gerne darin bestärken, dass du immer mächtig genug bist, einen Schritt in deine Freiheit, deine Authentizität und dein Glücklichsein zu gehen. Der Kontakt mit dem inneren Kind soll vor allem eines – dir Freude bereiten und Spaß machen. Es darf sich ganz viel Leichtigkeit dabei einstellen. Fang klein an und sei behutsam mit dir selbst. Vielleicht gibt es ein Kinderfoto von dir, bei dem du dich in das kleine Mädchen, das du einmal warst, verlieben kannst. Ein entzückter Blick, wenn du die Kleine ansiehst, genügt hier schon. Wenn du dir ein Geschenk machen möchtest, dann geh mal in ein Spielwarengeschäft: Staune, was es da alles zu entdecken gibt. Und dann darf auch ein tolles neues Kinderspielzeug, ein Plüschtier oder Glitzersticker mit nach Hause kommen. Such dir Unterstützung dabei, zu den alten Verletzungen, die dich von deinen Gefühlen abgeschnitten haben, hinzusehen, damit du sie danach heilen kannst. Der Weg lohnt sich! Am Ende stellt sich Freude ein, die du tatsächlich spüren kannst! Sehr herzlich, Corinna
Liebe Corinna,
vor wenigen Tagen hat mich ein lieber Freund von mir auf die „fehlende“ Beziehung zu meinem inneren Kind hingewiesen. Ich habe überhaupt nicht verstanden, was er damit meinte und jede Erklärung dazu war für mich nur verwirrend.
Jetzt habe ich deinen Beitrag gelesen und mir ist ein Licht aufgegangen. Vor allem die Sache mit dem Kinderfoto und der langsamen Annäherung – da es ja in einem Waisenhaus war – hat mir sehr geholfen, zu verstehen, um was es hier eigentlich geht.
Ich habe nun ein klares Bild von mir (ein schönes Kinderfoto) vor Augen und habe mich meinem kleinen inneren Kind vorgestellt. Sofort musste ich grinsen und das Kind hat mich auch angelacht und ich hatte ein sehr schönes Gefühl dabei.
Gestern habe ich es gefragt, ob es mit mir ein Buch lesen möchte und es hat sich sofort zu mir gelegt und „JA“ gesagt.
Auch wenn mir das alles noch etwas „seltsam“ vorkommt, glaube ich verstanden zu haben, um was es jetzt geht und werde mein inneres Kind nun weiterhin an meinem Leben teilhaben lassen, wenn es das möchte.
Ich danke dir von ganzem Herzen für diese schöne Erkenntnis, liebe Corinna!
Liebe Elly,
herzlichen Dank, dass du deine schöne Erfahrung teilst! Der Kontakt zur kleinen Elly wird sich auf so vielen überraschenden Ebenen positiv bemerkbar machen. Bitte freu dich drauf und bleib offen für die schönen Geschenke, die dir deine Kleine noch machen wird!
Alles Liebe zu dir, Corinna
Hallo und vielen Dank fuer diesen tolle Artikel!! Ich bin vor 2 Jahren selbstMutter geworden und merke dass ich meiner richtige Tochter meine ganze Aufmerksamkeit schenke, wie wohl fast alle muetter das tun….jedoch ging es mir nicht mehr gut so in letzter zeit udn ich habe den kontakt zu mir selbst sehr verloren…. jetzt moechte ich mir selbst und vor allem auch meinem inneren kind wieder mehr aufmerksamkeit schenken, da ich glsube meine unzufriedenheit kommt auch von meinem inneren kind weil ich es komplett vergesse…was ist da deine/eure erfahrung. Danke fuer den artikel, er hat mir geholfen wiedee einen ersten kontakt herzustellen, es hat mich zwar sehr angestrengt aber es war schoen ♡ hast du vl eine buchempfehlung fuer mich um weiter mit meinem inneren kind in kontakt zu tretet, bin dabei so unsicher, oder reicht es wirklich zu schauen was sie braucht und auf ihre beduerfnisse zu achten? Danke und glg, Petra
Liebe Petra,
vielen lieben Dank, dass du deine Erfahrungen teilst! Es ist tatsächlich so: wenn wir den Kontakt zu uns selbst verlieren, dann verlieren wir die wichtigste Beziehung in unserem Leben. Über den Kontakt zum inneren Kind können wir uns selbst glücklicher machen und erfüllter sowie authentischer leben. Als Mama ist es ganz normal, dass deine Aufmerksamkeit bei deiner Tochter ist. Gleichzeitig steckt in Kindern auch die riesengroße Chance, den Kontakt zum eigenen Kind leichter herzustellen. Wenn du mit deiner Tochter spielst, dann nimm die kleine Petra mit ins Spiel. Baut gemeinsam Sandburgen, entdecke deine spielerische Leichtigkeit im Spielen mit deiner Tochter. Das wichtigste und zugleich schönste Geschenk, das du dir selbst machen kannst, ist Aufmerksamkeit für dich selbst. Über den Kontakt zum inneren Kind geht das ganz leicht: Die meisten inneren Kinder sind genügsam und pflegeleicht. Sie wollen Zeit geschenkt bekommen, in den Arm genommen werden oder gehalten werden. Manchmal wünschen sie sich etwas Action oder andere gemeinsame Erlebnisse. Wenn du dir etwas Gutes tun möchtest, dann nimm dir jeden Tag Zeit, um in Kontakt mit der kleinen Petra zu treten. Irgendwann wirst du merken, dass du noch tiefer gehen möchtest und verstehen willst, welche Verhaltensmuster der Kleinen dein Erwachsenenleben heute belasten. Dann können wir da, zum Beispiel bei einem Reading, tiefer gehen. Du wirst merken, dass die Prägungen deiner Kindheit dein Verhalten heute beeinflussen. Und dann lassen sich Lösungen erarbeiten, wie Transformation ganz leicht gelingen kann. Für dich und die kleine Petra wünsche ich viel Freude und Leichtigkeit! Herzlich, Corinna
Und als kleine Ergänzung eine Empfehlung: Es wird im Herbst 2020 einen Online-Kongress zum Thema „Inneres Kind“ geben, bei dem ich neben anderen Expertinnen und Experten einen Beitrag leisten darf. Wenn dich das interessiert, dann melde dich bitte zum Newsletter an und du erhältst rechtzeitig alle Informationen: https://www.corinnamariapfitzer.com/newsletter/
Hallo liebe Corinna,
Ein wirklich ganz toller Beitrag über das innere Kind. Gut und interessant geschrieben und auch ein paar hilfreiche Infortmationen dabei. Weiter so!
Vielen Dank und liebe Grüße
Christa 🙂
Liebe Christa,
herzlichen Dank für deine Rückmeldung! Ich freue mich, wenn dich der Artikel der kleinen Christa in dir dir näherbringt!
Ganz herzlich, Corinna
Liebe Corinna,
vielen Dank für diesen schönen Artikel. Die Arbeit mit dem inneren Kind ist so wertvoll und hat auch mir geholfen, mich als Person besser zu verstehen und negative Prägungen aus meiner Kindheit aufzuarbeiten.
Liebe Grüße
Julia
Liebe Julia, herzlichen Dank für deine Rückmeldung und dass du unterstreichst, wie viel positive Veränderung durch den Kontakt zum inneren Kind möglich ist! Alles Gute für dich! Herzlich, Corinna
Liebe Corinna
Mein inneres Kind überflutet mich immer wieder mal mit Trauer und Tränen. Ich kann dann noch nicht mal mehr sprechen so intensiv ist das.
Es hat damals in einer traumatischen Situation eine folgenschwere Entscheidung für unser ganzes Leben getroffen, die dann zur Abspaltung von Teilen meiner Seele führte bzw führen musste.
Ich suche nun einen Weg um dem Kind all die Schuld und Verzweiflung abzunehmen, unter der es noch immer zerbricht.
Ich denke, das ist der erste Schritt bevor ich mich dem widmen kann, was da abgespalten wurde und mich täglich aus dem Unterbewusstsein heraus nun körperlich leiden lässt.
Hast du mit hier einen Tipp wie ich mit einem extrem scheuen und schuldbeladenen Kind in Kontakt kommen kann um seine Leiden zu lindern.
Vielen Dank.
Ich bin deswegen auch in Behandlung komme aber nicht wirklich voran.
Lieber Tim,
meiner Erfahrung nach wollen innere Kinder sich mitteilen. Der kleine Tim hat den Wunsch und das Bedürfnis gesehen und gehört zu werden. Schlimme Erfahrungen in der Kindheit können aber dazu führen, dass er „dem Frieden“, den wir ihm mit unserem Erwachsenen-Ich präsentieren, nicht trauen. Mach daher bitte ganz behutsam.
Du kannst dir einfach mal ein Foto von früher herholen und dieses Foto in Gedanken real werden lassen. Beobachte den kleinen Tim: Welche Kleidung trägt er? Wie wirkt er auf dich? Fühlt er sich wohl? Welche Gefühle scheint er zu haben? Schau, ob du ihn so wahrnehmen kannst. Dein inneres Kind so zu erkennen, ist der erste Schritt, um danach in Kontakt mit ihm treten zu können.
Alternativ kannst du dem Kleinen auch einen Brief schreiben und ihm von deinem Engagement erzählen, mit ihm in Kontakt zu treten. Mach ihm hier weder Schuldgefühle noch fordere etwas von ihm. Lass ihn einfach wissen, dass du da bist und dass du dich um ihn bemühst.
Aus Erfahrung weiß ich, dass ein Zugang zum inneren Kind möglich und wichtig ist. Bleib vor allem liebevoll mit dir als Großem!
Alles Liebe zu dir,
Corinna